Aus einer Sketchgruppe wuchs der Theaterverein ImTeamTheater. Mittlerweile 25 Spielsaisonen haben gezeigt, dass Seiersberg und Umgebung - und seit 2015 auch Pirka - noch lange nicht genug von der gemütlichen Atmosphäre und der "köstlichen" Unterhaltung beim ImTeamTheater haben. Wie es sich für eine ständig wachsende Familie geziemt, musste mit wachsender Mitglieder- und Besucherzahl in ein größeres Haus gesiedelt werden. Die Umbauarbeiten in der Volksschule erzwangen eine zwei Jahre währende Spielpause, dann war es aber soweit: Von der Aula der Volksschule wechselten wir 2012 in die neu errichtete KUSS-Halle. Heuer - also 2020 - sind wir dort nun schon die neunte Saison am Werkeln.
Seit 1996 ist Herbert Zenz beim ImTeamTheater. Der waschechte Seiersberger hat damals schon bei der Gemeinde gearbeitet und ist über seinen Arbeitskollegen und langjährigen Hobbyschauspieler bei der Truppe, Wolfi Rinner, zum Engagement gekommen. "Das ImTeamTheater brauchte Nachwuchs. Da habe ich nicht lange gezögert", erzählt Herbert. Nach turbulenten Jahren mit Hausbau, Studium und Familiengründung, in denen Herbert von der Schauspielerei pausierte, stand nun dem "zweiten Standbein" nichts mehr im Wege. Textsicherheit und Präzision zeichnen den Seiersberger Amtsleiter aus. Oft hat er auch den Text seines Kollegen genau im Kopf und hilft über peinliche Pausen hinweg. Herberts gutmütigen Spott hinter der Bühne muss man sich dann verdienterweise schon gefallen lassen.
"Gemeinsam mit Doris auf der Bühne zu stehen hat schon was", meint Herbert zum Spiel mit seiner Ehefrau, "und Kussszenen können dann auch ganz echt rüberkommen. Die Spannung und den Nervenkitzel vor jedem Auftritt möchten wir nicht missen." Noch ein Grund, warum Herbert auf das ImTeamTheater nicht verzichten will: das Drumherum. "Wir haben einfach eine super Gemeinschaft. Ganz besonders freuen wir uns aber auf das Feiern nach den Auftritten", schmunzelt Herbert. Sein jüngstes Highlight und DAS Gesprächsthema nach dem Fallen des finalen Vorhangs: sein Auftritt als gerissener Butler Mortimer im Katzenkostüm in "Adel in Nöten" im Jahr 2015. Das Jahr 2017 war ein besonderer Auftritt - ausgerechnet der textsichere Herbert verließ sich über weite Strecken nur auf Mimik.
2019 mimte er den heiratswilligen Bertrand der letzten Endes seine Herzdame fand. 2020 läuft‘s für Herbert nicht so gut. Als mittelklassigerArzt Dr. David Brinkmann muss er eine Rede vor dem Neurologenkongress halten. Damit ist er erstens schon überfordert und zweitens ist er gerade unfreiwillig Vater geworden. Da ist eine Sache zu viel, aber welche?
In Kapfenberg - wo es angeblich das beste Eis der Welt gibt – aufgewachsen, hat Birgit schon in der Volksschule als Kasperl, Prinzessin und Maria im Krippenspiel brilliert. Dann legte sie jedoch eine künstlerische Pause von rund 30 Jahren ein. Zum Studieren in die Großstadt gezogen ist sie dort auch hängengeblieben und hat sich schlussendlich in Seiersberg niedergelassen, wo sie mit ihrem Mann Thomas seit rund einem Jahrzehnt wohnt. Birgit versteht sich beruflich als „professionelle Kupplerin“, so ist auch kein Techniker vor ihr und ihren Avancen sicher.
Der Weg zurück auf die Bühne war ein langer. Nach einer Aufführung vom ImTeamTheater im Jahr 2012 wusste sie jedoch: „Auf dieser Bühne in der Kuss–Halle möchte auch ich einmal stehen und dann hoffentlich nur annähernd so professionell sein, wie die Darsteller es im Stück „Ein Bett voller Gäste“ waren.“ Kurzerhand wurde der damalige Regisseur Mandi Pöll per Mail mit folgendem Betreff angeschrieben: „Wär da noch ein Platzerl frei?“ Mandi meldete sich tatsächlich, nur leider war kein Platzerl frei. Zumindest für das Jahr 2014, denn Anfang 2015 kam das ersehnte Rollenangebot. Die Freude war groß, aber nur von kurzer Dauer. Ein privater Termin im Ausland während der Vorstellungszeit ließ den Traum platzen. Nach einem sehr intensiven Arbeitsjahr 2017 kam für Birgit das Angebot des ImTeamTheaters zur Teilnahme am Improtheater-Seminar des Regisseurs Martin Kollegger gerade recht – ES WAR DIE BESTE GELEGENHEIT UM ABZUSCHALTEN UND EINFACH SPASS ZU HABEN und noch dazu nichts auswendig lernen müssen – perfekt! Zu dem Zeitpunkt wusste Birgit nur noch nicht, dass Martin der neue Regisseur vom ImTeamTheater und auch Sylvia mit von der Partie war. Diese beiden zögerten nicht lange und schnappten sich Birgit für das freie Platzerl im Stück „Schlitz im Kleid“ in der Saison 2018. 2019 spielte Birgit Marie, das umtriebige Dienstmädchen mit Charme und Esprit. In diesem Jahr sehen wir Birgit in der Rolle von Lilly Müller, eine ehemalige lebenslustige Schwester des Krankenhauses. Aus dieser Zeit stammt ihr nunmehr 18jähriger Sohn, der seinen Vater sucht. Ob er ihn finden wird, liegt nicht mehr in Lillys Händen, denn die Situationen geraten außer Kontrolle. Ende gut, alles gut?
Endlich ist es soweit, David gibt sein Debüt auf der Bühne des Im-Team-Theaters, nachdem er mit dieser schon im zarten Kindesalter vertraut wurde. Damals faszinierten ihn Kostüme und Accessoires mehr als das was Mama und Papa auf der Bühne darstellten. Mit der Zeit aber begann ihn auch das Selber-Spielen zu interessieren. Keine Schulaufführung ging ohne David von statten. Als in Seiersberg-Pirka mit dem Regisseur Martin Kollegger das Impro-Theater Einzug hielt war David bei der Jugendgruppe sofort mit von der Partie und es zeichnete sich ab, dass er talentiert ist. Natürlich hatte er schon lange den Wunsch einmal bei der Im-Team-Theater-Truppe mitspielen zu können. Aber die Stücke der Vergangenheit hatten keine passende Rolle für einen Burschen in Davids Alter. Nicht so in der Spielsaison 2020. Das Chaos im Stück „Und alles auf Krankenschein“ entsteht durch den 18jährigen Luis, der seinen Vater sucht. Luis, alias David tritt ins Rampenlicht, worüber sich die älteren Zenzens sehr freuen. Sie sind stolz, dass nicht nur David viel Freude mit dem Im-Team-Theater hat, sondern auch Bruder Simon tatkräftig mithilft. Außer Doris und Herbert freuen sich alle Theaterkolleginnen und Theaterkollegen über den jugendlichen Neuzugang im Ensemble. Endlich wieder junges Blut in unseren Reihen!
Sie ist in der ImTeamTheater-Familie aufgewachsen. Mama Brigitte steht schon mehr als 20 Jahre auf der Bühne und Papa Ewald fast so lange hinter der Theke und am Hobel. Sobald Lisa alt genug war, hat sie sich mit Schwester Anja und Freundinnen beim Gläserwaschen während und nach den Vorstellungen ein Taschengeld verdient. Bühnenerfahrung hat sie während ihrer Volksschulzeit und bei einem Musical im Gymnasium gesammelt. Nach der Matura verlagerten sich ihre Interessen, aber sie blieb dem ImTeamTheater als Zuschauerin treu. Da im Stück 2015 mehr weibliche Darstellerinnen als üblich auf der Bühne erforderlich waren, stellte sich Lisa der Herausforderung. Nach längerem Überlegen - immerhin standen die letzten Prüfungen und die Masterarbeit ihres Studiums der Medizinischen Genetik im Frühjahr 2015 ins Haus - wagte Lisa den Sprung vor den Vorhang des ImTeamTheaters. Die Rolle des naiven und nervenden verwöhnten britischen Upper-Class-Fratz gelang hervorragend.
2016 pausierte Lisa wieder, aber 2017 war es wieder soweit: Die Hobbyschauspielerin gab auch auf der Bühne eine Schauspielerin. Seit 2018 pausiert Lisa wieder. Aber nur auf der Bühne, am köstlichen Buffet des ImTeamTheaters hat sie sich unverzichtbar gemacht.
Eben noch im Büro - jetzt schon als Handwerker mit dem Bühnenbau beschäftigt, heißt es für viele der Mitglieder des ImTeamTheaters. Sie tauschen ihren Alltagsjob in Windeseile gegen Bohrer und Malerpinsel, um eine schöne Bühne zu zaubern. "Bühnenmeister" Peter Maier: "Im Lauf der Jahre habe ich mir die nötigen Kenntnisse angeeignet“, aber auch mit meinen Kollegen und Hobby-Handwerkern bin ich sehr zufrieden." Auf einander abgestimmte Zusammenarbeit und großer Teamgeist kennzeichnen die Arbeit der fleißigen Helfer. Sie stehen zwar nicht auf der Bühne, sind für das ImTeamTheater aber genauso unverzichtbar. Und meist sind es dieselben, die die köstlichen Kuchen backen und die knackigen Brötchen vorbereiten. Und die Technik. Und die Kartenreservierung. Und die Begrüßung. Und wegräumen. Und ..
Ein Seiersberger Theaterabend soll nicht nur unterhalten: Sie wissen es vielleicht als treue Besucher - am Ende unserer ersten Vorstellung wird aus den Einnahmen der Premiere für einen guten Zweck gespendet und die Summe an die Empfänger übergeben. Bisher konnten wir etliche tausend Euro für die gute Sache im wahrsten Sinne des Wortes hereinspielen. Gewidmet haben wir sie unter anderem dem Roten Kreuz, für Therapiezwecke, in Not geratenen Familien ....
Dafür danken wir Ihnen - Ihr Besuch ermöglicht uns, gemeinsam gut zu sein.
2019 wird wiederum ein Teil des Einspielergebnisses aus der Premiere an das Rote Kreuz Seiersberg-Pirka gehen.