Aus einer Sketchgruppe wuchs der Theaterverein ImTeamTheater. Mittlerweile 23 Spielsaisonen haben gezeigt, dass Seiersberg und Umgebung - und seit 2015 auch Pirka - noch lange nicht genug von der gemütlichen Atmosphäre und der "köstlichen" Unterhaltung beim ImTeamTheater haben. Wie es sich für eine ständig wachsende Familie geziemt, musste mit wachsender Mitglieder- und Besucherzahl in ein größeres Haus gesiedelt werden. Die Umbauarbeiten in der Volksschule erzwangen eine zwei Jahre währende Spielpause, dann war es aber soweit: Von der Aula der Volksschule wechselten wir 2012 in die neu errichtete KUSS-Halle. Heuer - also 2018 - sind wir dort nun schon die sechste Saison am Werkeln.
Als quasi Gründerin und langjährige Obfrau des ImTeamTheaters managt sie den Verein von Anbeginn. Für die Gruppe ist sie - neben dem langjährig aktiv gewesenen - Regisseur Manfred Pöll Ansprechperson Nummer eins. Trotzdem sie mit etlichen Funktionen beladen ist (Schauspielen, Stücke lesen und auswählen, Bühneneinrichtung, Buchhaltung, Sponsoren, Mama für alles ...), reißt ihr nie der Geduldsfaden. Keine einzige Theatersaison hat sie noch ausgelassen. "Das Publikum soll einen schönen Abend haben", ist ihre Motivation.
Glücklich ist sie auch über den Rückhalt in ihrer Familie. "Das ist das Wichtigste, sonst kann man sowieso nichts tun" und Ehemann Peter ist ohnehin der fleißigsten einer im Backstage-Bereich - Organisation, Sommelier, Chef de Bar ...
Nicht nur beim ImTeamTheater sind Sylvias Aufgaben vielfältig - auch im Leben hat sie schon etliche Rollen übernommen. Als Mama von Helene (von ihr stammen die Film-Zusammenschnitte der Stücke) und Katharina ist sie ebenso engagiert wie in ihren diversen Jobs: Buchhaltung in der Steirischen Ferngas, Kellnerin auf der Grazer Messe, Mädchen für alles im Hotel zum Dom, und schließlich beim "Verrechnen" in der Energie Steiermark.
Ihre wohl größte Leidenschaft: der Drahtesel. Nirgendwo ist sie ohne Fahrrad zu sehen, bis auf die Bühne: "Es gibt einfach keine bessere Art sich fortzubewegen!" Sylvia über das ImTeamTheater: "Für mich ist Theater eine tolle Ergänzung zum Alltag. Das Wichtigste ist, dass es Spaß macht und wir die Leute unterhalten können."
2018 ist für sie ein besonderes Jahr – sind doch 25 Jahre seit der ersten Bühnenberührung vergangen. Noch dazu wird ihr heuer auf der Bühne alles abverlangt, muss sie doch eine unsympathische Tyrannin mimen.
Sie ist in der ImTeamTheater-Familie aufgewachsen. Mama Brigitte steht schon mehr als 20 Jahre auf der Bühne und Papa Ewald fast so lange hinter der Theke und am Hobel. Sobald Lisa alt genug war, hat sie sich mit Schwester Anja und Freundinnen beim Gläserwaschen während und nach den Vorstellungen ein Taschengeld verdient. Bühnenerfahrung hat sie während ihrer Volksschulzeit und bei einem Musical im Gymnasium gesammelt. Nach der Matura verlagerten sich ihre Interessen, aber sie blieb dem ImTeamTheater als Zuschauerin treu. Da im Stück 2015 mehr weibliche Darstellerinnen als üblich auf der Bühne erforderlich waren, stellte sich Lisa der Herausforderung. Nach längerem Überlegen - immerhin standen die letzten Prüfungen und die Masterarbeit ihres Studiums der Medizinischen Genetik im Frühjahr 2015 ins Haus - wagte Lisa den Sprung vor den Vorhang des ImTeamTheaters. Die Rolle des naiven und nervenden verwöhnten britischen Upper-Class-Fratz gelang hervorragend.
2016 pausierte Lisa wieder, aber 2017 war es wieder soweit: Die Hobbyschauspielerin gab auch auf der Bühne eine Schauspielerin. 2018 ist für Familie Schweinzger ein Reisejahr, daher macht auch Lisa eine künstlerische Pause.
In Kapfenberg - wo es angeblich das beste Eis der Welt gibt – aufgewachsen, hat Birgit schon in der Volksschule als Kasperl, Prinzessin und Maria im Krippenspiel brilliert. Dann legte sie jedoch eine künstlerische Pause von rund 30 Jahren ein. Zum Studieren in die Großstadt gezogen ist sie dort auch hängengeblieben und hat sich schlussendlich in Seiersberg niedergelassen, wo sie mit ihrem Mann Thomas seit rund einem Jahrzehnt wohnt. Birgit versteht sich beruflich als „professionelle Kupplerin“, so ist auch kein Techniker vor ihr und ihren Avancen sicher.
Der Weg zurück auf die Bühne war ein langer. Nach einer Aufführung vom ImTeamTheater im Jahr 2012 wusste sie jedoch: „Auf dieser Bühne in der Kuss–Halle möchte auch ich einmal stehen und dann hoffentlich nur annähernd so professionell sein, wie die Darsteller es im Stück „Ein Bett voller Gäste“ waren.“ Kurzerhand wurde der damalige Regisseur Mandi Pöll per Mail mit folgendem Betreff angeschrieben: „Wär da noch ein Platzerl frei?“ Mandi meldete sich tatsächlich, nur leider war kein Platzerl frei. Zumindest für das Jahr 2014, denn Anfang 2015 kam das ersehnte Rollenangebot. Die Freude war groß, aber nur von kurzer Dauer. Ein privater Termin im Ausland während der Vorstellungszeit ließ den Traum platzen. Nach einem sehr intensiven Arbeitsjahr 2017 kam für Birgit das Angebot des ImTeamTheaters zur Teilnahme am Improtheater-Seminar des Regisseurs Martin Kollegger gerade recht – ES WAR DIE BESTE GELEGENHEIT UM ABZUSCHALTEN UND EINFACH SPASS ZU HABEN und noch dazu nichts auswendig lernen müssen – perfekt! Zu dem Zeitpunkt wusste Birgit nur noch nicht, dass Martin der neue Regisseur vom ImTeamTheater und auch Sylvia mit von der Partie war. Diese beiden zögerten nicht lange und schnappten sich Birgit für das freie Platzerl im Stück „Schlitz im Kleid“. Die Rolle der Modedesignerin Bernadette de Chan Son ist ein Hit! Willkommen Bi!
Seit 1996 ist Herbert Zenz beim ImTeamTheater. Der waschechte Seiersberger hat damals schon bei der Gemeinde gearbeitet und ist über seinen Arbeitskollegen und langjährigen Hobbyschauspieler bei der Truppe, Wolfi Rinner, zum Engagement gekommen. "Das ImTeamTheater brauchte Nachwuchs. Da habe ich nicht lange gezögert", erzählt Herbert. Nach turbulenten Jahren mit Hausbau, Studium und Familiengründung, in denen Herbert von der Schauspielerei pausierte, stand nun dem "zweiten Standbein" nichts mehr im Wege. Textsicherheit und Präzision zeichnen den Seiersberger Amtsleiter aus. Oft hat er auch den Text seines Kollegen genau im Kopf und hilft über peinliche Pausen hinweg. Herberts gutmütigen Spott hinter der Bühne muss man sich dann verdienterweise schon gefallen lassen.
"Gemeinsam mit Doris auf der Bühne zu stehen hat schon was", meint Herbert zum Spiel mit seiner Ehefrau, "und Kussszenen können dann auch ganz echt rüberkommen. Die Spannung und den Nervenkitzel vor jedem Auftritt möchten wir nicht missen." Noch ein Grund, warum Herbert auf das ImTeamTheater nicht verzichten will: das Drumherum. "Wir haben einfach eine super Gemeinschaft. Ganz besonders freuen wir uns aber auf das Feiern nach den Auftritten", schmunzelt Herbert. Sein jüngstes Highlight und DAS Gesprächsthema nach dem Fallen des finalen Vorhangs: sein Auftritt als gerissener Butler Mortimer im Katzenkostüm in "Adel in Nöten" im Jahr 2015. Das Jahr 2017 war ein besonderer Auftritt - ausgerechnet der textsichere Herbert verließ sich über weite Strecken nur auf Mimik.
Auch 2018 mit von der Partie mimt er im Stück „Schlitz im Kleid“ den „braven“ Sohn des Hauses. Da muss er richtig gut spielen, um nicht den eigenen Lausbub durchkommen zu lassen!